Am Donaustrand von Kritzendorf serviert das junge Team der Fischerin seit einigen Jahren ambitioniertes Thai-Food. Gastro-Ingenieur Locatin war vor Ort und hat ausgiebig getestet.
Der Standort
Das hellblaue freundliche Holzhäuschen auf Stelzen, eine großzügige Terrasse und die Donau in naher Augenweite ist eine echte Augenweide. Entsprechend gut besucht ist die Fischerin an Wochenenden. Heißt: Ohne Reservierung wird’s eng. Time-Slots von zwei Stunden hier an der Donau, in “Krido”, wo sonst eine thailändischen Entspanntheit herrscht, verwundert dann aber doch ein wenig. Aber sei’s drum.
Speis & Trank
Die Karte ist nicht üppig, doch ausreichend mit thailändischen Klassikern bestückt. Sommerrollen, Salate, Phat Krapao und Phat Thai, Tofu und Beef sind vorhanden. Fish & Chips und Forelle gibt’s auch, dazu einige Desserts.

Sommerrollen © Marko Locatin
Als erstes kommen zwei animierend frische Sommerrollen an die Rehling – ans Geländer eigentlich –, wo auf Hochsitzen die allerbeste Aussicht herrscht. Die Füllungen wechseln, die Portion kann ruhigen Gewissens auch zu zweit bestellt werden. Phat Krapao, der thailändischer Klassiker mit Zwiebeln, Faschiertem und Gemüse erfreut dann mit süß-saurem Würzespiel, könnte jedoch mehr Wumms an Schärfe vertragen. Apropos: Schärfegrad bitte kommunizieren oder einfach Chilis dazu odern – die weltbeste Chilisauce übrigens kommt aus: Österreich!

Solides Phat Krapao © Marko Locatin
Als Daily-Special wird butterweiche geratener Schweinebauch mit knuspriger Kruste gereicht. Sehr gut! Wie auch in vielen vietnamesischen Lokalitäten liegen hier diverse Gemüse und frische Kräuter bei – bei der Marinade wird selbst Hand angelegt. Die saure orange Sauce (siehe Bild), der zugehörigen Flasche nach eher Essig zuzuordnen, geht gut zum nicht eben extrem fettarm interpretierten Schweinebäuchlein. Die resche Säure tut dem Fett gut. Das (zitronisierte?) Ei dazu, das muss man ja nicht unbedingt verstehen.

Knusprig gebratener Schweinebauch © Marko Locatin
Als Highlight zahlreicher Stammgäste gilt die gegrillte Forelle. Ihrerseits hübsch in der Pfanne auf einem solide angemachtem gelben Curry. Beim Salat gilt wieder: Do it yourself!

Gegrillte Forelle auf gelbem Curry © Marko Locatin
Natürlich empfiehlt der Autor (gewissenhaft, wie er eben so ist) sich die Weinkarte zu angeln. Dort warten kühle, charakterstarke Weiße aus dem Weinviertel vom Herbert Zillinger, feine steirische Ware von Neumeister oder auch außerirdische Naturals des Weinguts Ernst Triebaumer (ET) auf den durstigen Fischer. Passt alles sehr gut zum Thai-Food hier. Wie auch eiskaltes Bier.
Das Fazit
Gutes Thai-Food an der Donau macht Laune. Funky Weine und Getränke ebenso. Time-Slots mögen verständlich sein, wirken hier, wie ich finde, deplatziert. Service & Küche, das ist als Kompliment gedacht, gehen entspannt zu Werke. Die Portionen insgesamt sind meist eher üppig dimensioniert. Meist, denn manchmal landen sie in gar unterschiedlicher Größe am Gast.
Passend ist das Preis-Leistungs-Verhältnis. Ach ja: ein Boot-Service gibt’s auch. Falls sie ihren Auftritt in großem Stil inszenieren möchten.
Tipp 1: Am Wochenenden unbedingt reservieren. Den besten Ausblick hat’s an der Reeling. Sollten sie mehr als zwei Personen sein, empfiehlt sich freilich ein Tisch.
Tipp 2: Ein Sundowner schlürft sich entspannt auf den Polstermöbeln im hinteren Eckerl der Terrasse. Oder auf den am Vorplatzes der Fischerin drapierten Liegestühlen.
Die wichtigsten Infos
Die Fischerin
Donaulände 15, 3400 Klosterneuburg.
Mi-Fr: 16.00 – 22.00
Sa: 12.00 – 22.00
www.diefischerin.at
Vorspeisen: 6-17 Euro
Hauptspeisen: 14,50-25 Euro
Espresso: 2,90 Euro
Weißer Spritzer: 3,90 Euro

